Cajones sind Trommelinstrumente, die vollständig aus Holz bestehen und ursprünglich aus Lateinamerika stammen. Wie der Name nahelegt (span.: “Cajón“ = de.: „Kiste“) entstand das Cajon während der Sklavenzeit, als der Besitz von Trommeln den Sklaven vielerorts verboten war, aus Transportkisten.
Es gibt mehrere Bautypen, die aus verschiedenen Gebieten stammen (Peru, Kuba). Der peruanische Bautyp entstand vor mehr als 200 Jahren in der Region Lima und besteht aus einer aufrecht stehenden, länglichen Holzkiste, deren Frontplatte ganz oder teilweise verschraubt ist. Beim Anschlagen entsteht ein klapperndes Geräusch, das durch Schnarrsysteme im Inneren der Kiste mit einem zischenden Beiklang versehen wird. Der Klang kann durch Veränderungen des Anschlags stark variiert werden und erinnert an den Klang eines Schlagzeugs. Diese Eigenschaft hat das Cajon in den letzten drei Jahrzehnten weltbekannt gemacht.
Im Ensemble des Gitarristen Paco de Lucia schaffte das Cajon Anfang der 1980er Jahre den Sprung nach Europa, wo es innerhalb weniger Jahre zum Standardinstrument für lebhafte Flamenco-Stilistiken wie z.B. Rumba oder Buleria wurde.
In den 1990er Jahren entdeckten auch andere Musiker die Vorzüge dieser Zauberkiste und so wurde das Cajon Anfang der 2000 er Jahre weltbekannt. Heute wird es fast überall als „kleiner Bruder“ des Drumsets angesehen und dort eingesetzt, wo ein Schlagzeug zu groß oder zu laut wäre- also in kleinen akustischen Ensembles, Chören, Streetbands usw.