Kalimbas & Sansulas

Musik in deinen Händen

Es gibt viele Namen für diese mit Klangzungen versehenen Bretter, Holzschachteln oder Blechdosen, die in jede Jackentasche passen und beim Spiel einen angenehmen rhythmisch-melodischen Wohlklang verbreiten. Die Musikethnologie fasst sie unter dem Sammelbegriff „Lamellophon“ zusammen, im Vollksmund hat sich vielerorts der Begriff „Kalimba“ durchgesetzt. Ursprünglich stammen sie aus Südostafrika, wo sie bis heute in vielen Kulturen fest verankert sind.

Allen Lamellophonen gemeinsam ist die Klangerzeugung durch meist aus Stahl bestehende Zungen, die parallel zueinander stehen und an einem Ende auf einer Trägerplatte befestigt werden. Häufig ist die Trägerplatte Bestandteil eines Resonators, der dem Instrument eine größere Lautstärke verleiht. In anderen Fällen wird die Trägerplatte zum Spielen mit einem externen Resonator - z.B. einer Kalebasse oder einer Trommel - verbunden. 

Traditionelle afrikanische Lamellophone sind handgefertigte Unikate. Ihre Zungen werden häufig aus umgeschmiedeten metallischen Gebrauchsgegenständen gefertigt. Als Resonatoren dienen Kalebassen, Holzschachteln und seit einigen Jahren auch Kanister aus Blech oder Plastik. 

Das Anbringen von Rassel-Applikationen an Zungen, Trägerplatte oder Resonator verleiht dem Klang traditioneller Lamellophone eine vibrierende Komponente, die dem afrikanischen Klangideal entspricht, von europäischen Ohren aber häufig als störend oder zumindest befremdlich wahrgenommen wird. Die Anzahl der Töne variiert zwischen 4 und ca. 35. Afrikanische Lamellophone werden fast immer als Begleitinstrument für Gesang eingesetzt.

Industriell gefertigte Lamellophone

Neben den traditionellen Bauformen gibt es seit den 1950er Jahren Lamellophone aus industrieller Serienfertigung. Sie sind nicht so kunstvoll und individuell gefertigt wie ihre afrikanischen Vorbilder. Dafür haben sie gleichmäßige Zungen aus Bandstahl, die sich leicht und exakt stimmen lassen. Anders als die meisten afrikanischen Instrumente sind sie in Dur- oder Molltonleitern gestimmt, was erheblich zu ihrer weltweiten Verbreitung beigetragen hat.

HOKEMA Sansulas & Kalimbas 

Die Sansula ist ein Lamellophon, das sich von allen anderen Bautypen durch sein Resonationssystem unterscheidet. Dieses besteht aus einer gespannten Membran, die in einem ovalen Sperrholzrahmen befestigt ist. Die Trägerplatte ist fest mit der Membran verbunden, sodass Schwingungen der Klangzungen auf die Membran übertragen und von dieser wie von einem Lautsprecher als Schall abgestrahlt werden. Der Klang einer Sansula ist angenehm rein, sphärisch und mit einem langen Nachklang versehen. Er kann durch Bewegungen des klingenden Instrumentes sowie das Öffnen und Schließen der Resonatoröffnung über einer planen Oberfläche akustisch moduliert werden.
Der einzige Hersteller für Sansulas ist die Firma HOKEMA aus Walsrode (D), welche weltweit eine führende Stellung im Geschäft mit hochwertigen seriengefertigten Lamellophonen einnimmt. Sie produziert zwei Sansula-Typen, die unterschiedlichen Baureihen entspringen:
HOKEMA baut Sansulas mit 9 (unten, re, li) und 11 Tönen (oben)

Die Modelle

  • Die 9-tönige Sansula. Sie ist in A-Moll gestimmt und hat einen Tonumfang von 1 1/2 Oktaven. Ihre Stärke ist der meditative Klang, reine Akkorde und meditative Begleitungen. Die Sansula ist in drei Ausführungen (Basic, Renaissance, Deluxe) erhältlich
  • Die 11-tönige Sansula "Melody". Sie ist in G-Dur gestimmt und verfügt über eine diatonische Oktave, einen darüber liegenden Ton (a) sowie den Grundton und die Quinte (D,G) in der darunter liegenden Oktave. Mit ihrer lückenlosen Tonfolge eignet sie sich hervorragend für Melodien, Arpeggien und Akkorde und ist im Gegensatz zur Sansula wesentlich mehr Musikinstrument als Klangobjekt. Die Sansula "Melody" ist zurzeit nur in der "Basic"- Ausführung erhältlich.
  • Beide Sansula-Modelle sind Varianten zweier Baureihen, die auch als Kalimba gefertigt werden. So gibt es passend zur Sansula die B9- Kalimba in einer akustischen und einer elektrischen Ausführung (mit Tonabnehmer) und passend zur Sansula "Melody" die B11-Kalimba, ebenfalls wahlweise als Akustik- oder Elektro- Version.

Acoustic Gameboy

HOKEMA Sansulas und Kalimbas eignen sich mit ihren einzigartigen klanglichen Eigenschaften nicht nur zur Interpretation afrikanischer Folklore, sondern sind eigenständige Musikinstrumente, die hervorragend zur Interpretation akustischer Musik geeignet sind.

Umstimmen

Sollte die Stimmung des Instrumentes nicht zum Tonmaterial des gewünschten Stückes passen, so lassen sich alle HOKEMA-Instrumente in Minutenschnelle umstimmen. Sowohl für die 9-er als auch für die 11-er-Baureihe gibt es ca. 10 gebräuchliche Stimmungen, die auf der HOKEMA-Webseite und in meinen Lehrbüchern beschrieben sind.

Workshops & Lehrbücher

Leider ist das Lernangebot für Sansula in Europa sehr klein. Um dies zu ändern, gebe ich regelmäßig Workshops im deutschsprachigen Raum und auf Mallorca, die Du unter Events & Termine einsehen kannst. Außerdem habe ich für jeden Sansula-Typ ein Lehrbuch geschrieben, das du in meinem Shop erwerben kannst.
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